Andreas Wimmer, LEC

„Ammoniak stellt einen der aussichtsreichsten Kandidaten für die effiziente Speicherung von elektrischer Energie dar. Dieses E-Fuel wird sowohl für den Transport von Wasserstoff als auch für Antriebskonzepte von Schiffen und Lokomotiven sowie für die saisonale Speicherung von Überschusselektrizität zukünftig eine große Rolle spielen. Während die Technologien für seine Produktion, Lagerung und Verteilung bereits verfügbar sind, sind vor allem in der Konvertierung noch wesentliche Entwicklungsschritte notwendig. Um die Forschung in diesem Bereich voranzutreiben, haben wir am LEC eine europaweit einzigartige Ammoniakforschungsinfrastruktur entwickelt und aufgebaut, mit der wir den notwendigen Versuchsbetrieb mit Ammoniak realisieren können. Insgesamt haben wir dafür rund 1,2 Millionen Euro investiert, ein großer Teil davon wurde für eine umfassende Sicherheitsinfrastruktur eingesetzt. Damit haben wir unsere weltweit als einzigartig eingestufte Infrastruktur um einen weiteren wesentlichen Baustein erweitert. Sie bildet die Grundlage für die Umsetzung unseres ambitionierten COMET-Forschungsprogramms 2023-2030 in dem E-Fuel wie Wasserstoff, Methanol, Ammoniak und andere eine zentrale Rolle spielen.“

Andreas Wimmer, Geschäftsführer und wissenschaftlicher Leiter der LEC GmbH

 

Im Einklang mit Österreichs Klima- und Wasserstoffstrategie

„In der Erforschung alternativer kohlenstofffreier Energieträger hat sich an der TU Graz und in ihrem direkten Umfeld eine beachtliche Expertise von internationaler Strahlkraft etabliert. Ein wichtiger Impulsgeber ist dabei das Large Engines Competence Center – LEC. Mit der Ammoniakforschung im Großmotorenbereich schlägt das LEC ein wegweisendes neues Kapitel in der E-Fuels-Forschung auf und bestätig seinen Ruf als ein europaweit führendes Innovationszentrum. Das ist genau der Innovationsschub durch bahnbrechende praxistaugliche Technologien, den es bei Energie- und Transportsystemen zur Erreichung der Klimaziele braucht,“ sagt Harald Kainz, Rektor der TU Graz. Die TU Graz ist österreichweit die Universität mit den meisten Beteiligungen im COMET-Programm der FFG und mit 45 Prozent gesellschaftsrechtlich am LEC beteiligt.

Harald Kainz, Rektor der TU Graz und Eigentümervertreter des LEC

 

Andreas X. Müller, Linde Gas

“Wir freuen uns, als Partner des LEC und der TU Graz gemeinsam weitere Schritte in Richtung Nachhaltigkeit und Dekarbonisierung zu setzen. Zur Zeit sehen wir sehr deutlich, wie dringend Alternativen benötigt werden. Wir – als Linde – können diese anbieten, da unser Know-how Themen wie Wasserstoff und auch Ammoniak abdeckt. Wir sind führend in der Entwicklung der Wasserstofftechnologie und decken als einziges Unternehmen weltweit die komplette Wertschöpfungskette von der Produktion und Aufbereitung über die Distribution und Speicherung bis hin zu täglichen Anwendungen für Industrie und Verbraucher ab.“ 

Andreas X. Müller, Geschäftsführer von Linde Gas GmbH

 

 

 

Thematischer Fokus:
Europa und die USA sowie weitere Länder wollen bis 2050 klimaneutral sein. China strebt 2060 an. Aktuellen Studien zufolge wird ein rascher Anstieg der weltweiten Energienachfrage und des Transportaufkommens prognostiziert. Um die Klimaziele zu erreichen, müssen Antriebssysteme und vor allem die Energieerzeugung frei von Treibhausgasemissionen werden. Aus grünem Strom hergestellte E-Fuels werden in diesem Zusammenhang von zentraler Bedeutung sein. Das Grazer Large Engine Competence Center (LEC) an der TU Graz spielt im Kampf gegen den Klimawandel seit nunmehr 20 Jahren eine zentrale Rolle: Gemeinsam mit international agierenden Partnerunternehmen setzt das weltweit führende Großmotorenforschungszentrum und COMET-K1 Zentrum wichtige Innovationsimpulse zur Erreichung der globalen Klimaziele. Im Fokus steht die Entwicklung grüner Energie- und Transportsysteme, allen voran aktuelle Beiträge für das „Kraftwerk der Zukunft“ sowie innovativen Lösungen für den Transportsektor (zum Beispiel für die emissionsfreie Hochseeschifffahrt).

Zu diesem Zweck wurde am LEC eine einzigartige Infrastruktur für Ammoniak entwickelt und aufgebaut,
welche für die effiziente Speicherung von Wasserstoff genutzt werden kann. Wesentlicher Partner bei der Errichtung der 1,2 Millionen Euro teuren Anlage war neben der TU Graz die Firma Linde Gas mit der Bereitstellung Ammoniak-Speichereinheit. Die Erweiterung stellt einen weiteren wichtigen Baustein in der weltweit einzigartigen Forschungsinfrastruktur des LEC dar. Insgesamt wird damit die Forschung aller beteiligten Partner entlang der gesamten Wasserstoff-Wertschöpfungskette – Produktion, Speicherung, Logistik und Anwendung – vorangetrieben.


Im Rahmen des Pressegesprächs werden unter anderen folgende Fragen beantwortet:

1. Was sind die besonderen Herausforderungen im Energie- und Transportsektor in puncto Nachhaltigkeit?
2. Welche Rolle spielen e-Fuels, insbesondere Wasserstoff, Ammoniak und Methanol dabei?
3. Wie haben sich das LEC und die TU Graz zu weltweiten Vorreitern in diesem Forschungsbereich entwickelt?
4. Welche Potenziale sind für Graz und ganz Österreich mit der e-Fuel-Forschung und der einzigartigen LEC Forschungsinfrastruktur verbunden? Wie profitiert die Allgemeinheit?
5. Welche Rolle kommt dem Center of Hydrogen Research an der TU Graz zu?
6. Wie kann die Produktion und Verteilung der zukünftig benötigten, riesigen Mengen an grünem Wasserstoff in Europa und insbesondere in Österreich erfolgen?


Downloadbereich:

Pressefotos (ZIP File, 60 MB) © LEC GmbH, Fotograph Jorj Konstantinov
Pressegespräch Präsentation (PDF)
LEC startet europaweit erste Ammoniak-Versorgung am Motorprüfstandsbetrieb
Livestream zum Nachschauen


Publikation von Fotos und Grafiken könne kostenlos verwendet werden mit der Copyright-Angabe © LEC GmbH

Über die LEC GmbH

Das Large Engines Competence Center, kurz LEC, ist eine der weltweit führenden Forschungseinrichtungen für Großmotorentechnologien und entwickelt innovative Lösungen für nachhaltige Energie- und Transportsysteme. Rund 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden aktuell am LEC beschäftigt, der Frauenanteil liegt aktuell bei 18%, ein überdurchschnittlich hoher Anteil für die Branche.

Mit seiner Forschung trägt das LEC wesentlich zur massiven Emissionsreduktion und Effizienzsteigerung und damit zur Erreichung der globalen Klimaziele bei. Der Forschungsfokus des COMET-K1-Zentrums LEC EvoLET – als Teil der LEC GmbH – liegt auf der Optimierung des Gesamtsystems, dem Einsatz erneuerbarer Energien und der Integration und Weiterentwicklung neuer digitaler Technologien. Mit dem COMET-Modul LEC HybTec wird der Forschungsschwerpunkt noch intensiver auf die Einbindung von KI & Big Data Methoden gelegt, um bislang nicht modellierbare Phänomene abzubilden. Das LEC verfügt dazu am Campus der TU Graz über eine weltweit einzigartige Prüfstandsinfrastruktur mit Einzylinder-Forschungsmotoren. Das Partnerkonsortium umfasst wesentliche Technologieführer im Bereich von innovativen Motorentechnologien, darunter viele Weltmarktführer. Dieses internationale Partnernetzwerk, das COMET-Forschungsprogramm der österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft FFG und die einzigartige Infrastruktur bieten die idealen Rahmenbedingungen, um maßgeschneiderte Lösungen für die Industrie zu entwickeln und Innovation zu fördern. Interessierten ForscherInnen bietet das LEC hervorragende Perspektiven. Eigentümervertreter sind die Firmen INNIO Jenbacher und HOERBIGER sowie die Technische Universität Graz und die Montanuniversität Leoben. Das COMET-Zentrum wird vom Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) und vom Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort (BMDW) sowie den Bundesländern Steiermark, Tirol und Wien gefördert.

 

Kontakt:

LEC GmbH • Large Engines Competence Center
Nina Simon | Mobil: +43-664-426 40 40 | email: nina.simon@lec.tugraz.at

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